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ETF-Portfolio

Erfahren Sie in diesem Artikel

  • warum ETFs geeignete Finanzinstrumente für Ihre Altersvorsorge sind
  • was ein gutes ETF-Portfolio ausmacht
  • wie Sie Ihr Portfolio effizient bewirtschaften

von Dr. Steffen Schaarschmidt

| Lesezeit: ca. 5 Min.

Warum ETF?

ETF steht für «Exchange Traded Fund» oder auch Indexfond. Der Begriff bezeichnet einen passiven Investmentfond mit üblicherweise geringen Gebühren und ohne Ausgabeausschläge. Institutionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen investieren schon viele Jahre viel Geld in diese effizienten Investmentprodukte, aber auch immer mehr Privatanleger setzen auf ihre Vorteile. Neben dem kostengünstigen Preis spielt auch immer mehr die hohe Transparenz und Einfachheit eine wichtige Rolle, so dass Indexfonds das optimale Anlageprodukt für die meisten Anleger sind. ETF auswählen ist tatsächlich auch ganz einfach. Der Hauptunterschied zu klassischen «aktiven» Fonds ist deren passiver Ansatz, d.h. die ETF versuchen erst gar nicht durch Aussuchen vermeintlich zukünftig gut laufender Einzeltitel («Stock Picking») oder durch optimales Ein- und Aussteigen in Anlagen («Market Timing») deren Vergleichsindex («Benchmark») zu schlagen. Studien zeigen immer wieder deutlich, dass es aktive Fonds gerade über lange Anlagehorizonte und in liquiden Märkten sehr schwer haben ihren Benchmark zu schlagen. Weiter ist wissenschaftlich sehr gut belegt, dass «Market Timing» und «Stock Picking» entgegen unserer Intuition eine untergeordnete Rolle für den langfristigen Anlageerfolg spielen. Viel wichtiger ist die korrekte Aufteilung der Vermögensaufteilung auf einzelnen Anlageklassen und Anlageregionen («Asset Allocation»), und deren konsequente Beibehaltung. Gerade die Beibehaltung («Buy and Hold») einer gefassten Anlagestrategie stellt sich für Privatanleger in einem unsicheren Marktumfeld immer wieder als größte Herausforderung heraus.

Unterstützen kann hier ein gesetzlich zugelassener Honorar-Finanzanlagenberater, der die größten Fehler von Privatanlegern verhindern kann und die Anlage begleitet.

 

Was macht ein gutes Portfolio aus?

Ein gut strukturiertes Portfolio lässt sich wie folgt charakterisieren:

  1. Es investiert in die wichtigsten Anlageklassen Aktien, Anleihen, Rohstoffe (evtl. auch Immobilien) aus verschiedenen Anlageregionen

  2. Das Rendite- und Risikoprofil passt zur Verlusttragfähigkeit, zu den Erfahrungen und Kenntnissen, Anlagezielen und Wünschen des Anlegers

  3. Es besteht aus kostengünstigen und wenigen Wertpapieren (nicht mehr als fünf Wertpapiere)

  4. Die strategische Aufteilung des Portfolios wird konsequent beibehalten, d.h. es gibt ein regelmäßiges «Rebalancing»

 

Zu 1. Anlageklassen und Anlageregionen:

Aktien und Anleihen stellen die Basis für ein ausgeglichenes Wertpapierdepot dar. Aufgrund des niedrigen Zusammenhangs («geringe Korrelation») bzw. sogar entgegengesetzten Zusammenhangs («negative Korrelation») der Renditen tragen diese beiden Anlageklassen am meisten zur Gesamtdiversifikation eines Portfolios bei. Trotz möglicher Negativrenditen von Rentenpapieren (z.B. Staatsanleihen) eignen sich Anleihen aufgrund ihrer risikomindernden Wirkung als Puffer und Sicherheitsanker fürs Depot. Als Beimischung eignen sich aus den gleichen Gesichtspunkten Rohstoffe (max. 20% des Gesamtdepots) und Immobilien (max. 40% des Gesamtdepots). Sie sollten bei allen Anlageklassen auf eine Streuung über Ländergrenzen hinweg achten, um das Risiko Ihres Portfolios noch weiter zu senken.

Zu 2. Rendite- und Risikoprofil:

Die Anlageklassen haben unterschiedliche Rendite- und Risikoeigenschaften. So sind Immobilien und Anleihen tendenziell weniger volatil als Aktien, aber Anleger erwarten daher auch höhere Renditen bei Aktienanlagen. Durch die korrekte Aufteilung des Portfolios auf sichere und riskante Anlagen hat der Anleger im Idealfall ein Portfolio, welches perfekt zu seinen Anlagezielen (z.B. «Vermögenserhalt» oder «Vermögensaufbau»), zu seinen Erfahrungen und Kenntnissen (z.B. «bereits Erfahrungen mit Investmentfonds» oder «bisher keine Erfahrungen mit Aktien»), zu seiner Verlustfähigkeit (z.B. «erwarteter jährlicher Gesamtverlust kleiner 5% des Portfolios») und zu seinen Wünschen (z.B. «Regelmäßige Ausschüttungen gewünscht») passt. Das richtige Rendite-/Risikoprofil hängt zusätzlich maßgeblich vom Anlagehorizont ab: Je länger der Anlagehorizont, desto höher kann der riskante Anteil im Portfolio ausfallen. Je früher der Anleger sein Geld voraussichtlich wieder benötigt, desto mehr sollte auf sichere Anlageklassen, evtl. auch auf das klassische Bankkonto oder auf Tagesgeld gesetzt werden.

Zu 3. Konkrete Auswahl der Indexfonds:

Wie sie ETF selber auswählen können, zeigen wir Ihnen in einem separaten Artikel. Grundsätzlich ist dabei auf Folgendes zu achten:

  1. Konstruktion: physisch sicherer als synthetisch replizierend
  2. Streuung: mehr als 30 Einzeltitel pro ETF, ETFs von verschiedenen Anbietern kaufen
  3. Kosten: maximal 0.50% p.a. für die gängigsten Anlagemärkte

Mit der Auswahl von physischen, breit streuenden und kostengünstigen ETF legen Sie auch den Grundstein für einen effizienten Entnahmeplan, mit dem Sie durch regelmäßigen Verkauf von Fondsanteilen eine Zusatzrente bauen können. Durch diese Anlagen ist eine weit höhere monatliche Rente möglich als in anderen Altersvorsorgeformen.

 

Zu 4. Rebalancing:

Wenn Sie sich nun ein passendes ETF Portfolio zusammengestellt haben, sollten Sie sich überlegen, wie Sie dieses zukünftig anpassen. Die Strategie sollte dabei auch in schwierigen und nervenaufreibenden Marktphasen nicht geändert werden, aber über die Zeit können verschiedene Ereignisse eintreten, die ein Aktivwerden notwendig werden lassen:

  1. Ihre Wertpapiere haben sich unterschiedlich gut entwickelt
  2. Sie möchten zusätzlich Geld anlegen
  3. Sie benötigen Geld aus Ihrem Depot

 

Ich habe passende ETF gefunden – Wie und wo kaufe ich diese jetzt?

Tiefe Transaktions- und Depotkosten sind neben tiefen Produktkosten bei einem Portfolio aus Indexfonds grundlegend für den langfristigen Erfolg. Marktüblich ist die kostenlose Depotführung, d.h. die Bank sollte keine Gebühren für die Einrichtung und Führung Ihres Depots verlangen. Selbst vermeintlich kleine Prozentsätze summieren sich bei größeren Anlagebeträgen und längeren Anlagezeiträumen schnell zu einer beträchtlichen Summe.

Wir empfehlen aus mehreren Gründen Direktbanken mit Onlinebanking für ein Anlagedepot. Diese bieten fast alle die kostenlose Depotführung an, bei denen Sie auch meistens einen kostenlosen ETF-Sparplan ohne Transaktionsgebühren einrichten können. Der Kauf und Verkauf von Indexfonds ist sehr einfach per Telefon oder Onlinebanking zu erledigen.

Bei der Auswahl der einzelnen Titel und der depotführenden Bank, bei den Transaktionen und beim Rebalancing hilft Ihnen am besten ein unabhängiger Honorar-Finanzanlagenberater weiter.

 

 

 

Dr. Steffen Schaarschmidt
Honorarberater und eingetragener Versicherungsberater

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