zurück zur Übersicht

Kapitalverzehr

Erfahren Sie in diesem Artikel

  • wie Sie sich die beste Rente selbst bauen können
  • wie Sie passende und kostengünstige Fonds auswählen und Ihr ETF-Portfolio bauen
  • wie Sie diesem ETF-Portfolio laufend optimal Geld entnehmen

von Dr. Steffen Schaarschmidt

| Lesezeit: ca. 4 Min.

Warum Sie Ihre Rente am besten selbst bauen sollten

Der effizienteste und flexibelste Weg zur Generierung einer Rente führt meist über einen ETF-Entnahmeplan. Dabei sollte man auf jeden Fall Folgendes beachten:

  • Passende ETF auswählen
  • Richtige Aufteilung im ETF-Portfolio für ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis wählen
  • Entnahmerate in der korrekten Höhe setzen
  • Laufende Bewirtschaftung des Portfolios effizient gestalten

 

Eine angemessene Entnahmerate muss individuell passen

Die grösste Schwierigkeit liegt für die meisten Anleger darin, die regelmäßigen Entnahmen aus dem Kapitalstock richtig zu wählen. Wird dem Portfolio jährlich zu viel Kapital entnommen, läuft es Gefahr seinen Zweck der lebenslangen Verrentung nicht zu erfüllen, da es vorzeitig entleert ist. Andererseits soll das Portfolio durch zu wenig Entnahmen auch nicht weiterwachsen, sondern am besten punktgenau zum Lebensende entleert sein. Da dies nicht genau zu schaffen ist, liegt auf der Hand: Weder die Rest-Lebenserwartung noch die zukünftigen Kapitalrenditen lassen sich mit Sicherheit vorhersagen. Allerdings lässt sich die Entnahmerate so bestimmen, dass sie zu einem bestimmten Sicherheitsniveau passt – sagen wir beispielsweise 95%. D.h. in 95 von 100 Simulationen hätte in der Vergangenheit diese Entnahmerate lebenslang ausgereicht. Meist genügt dieses Sicherheitsniveau, wie gesagt lassen sich alle Risiken nie komplett ausschalten. Auch in einer Rentenversicherung besteht das (theoretische) Risiko, dass das Lebensversicherungsunternehmen selbst die garantierten Rentenfaktoren absenkt. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll, entweder die Lebensversicherung zu kündigen oder andersweitig zu beenden und das Kapital aus der Auszahlung selbst zu verrenten. Für die Berücksichtigung von Aktien - oder genereller - riskanteren Anlagen – in einem Portfolio zum Zweck des Entsparens sprechen zwei Gründe: Erstens ist der Anlagehorizont meist trotz höheren Altern lang genug, um diesen Anteil zu verkraften. Zweitens sind die beiden relevanten Risiken «Kapitalmarkt» und «Lebenserwartung» unabhängig voneinander, und gleichen sich im besten Fall gegenseitig aus. Das größte Risiko, das für ein vorzeitiges Entleeren des Kapitalstocks verantwortlich ist, nämlich ein langes Leben bei gleichzeitig schlechten Kapitalmarktentwicklungen kann durch konservative Annahmen zu Sterblichkeit und zur Anlagerendite entsprechend verringert werden. Weiter ist ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis im zu Grunde liegenden ETF-Portfolio unerlässlich. Wir zeigen in Tabelle 8 die von uns empfohlenen Entnahmeraten für Frauen und Männer zu verschiedenen Altern zum 95%-Sicherheitsniveau. Die jährlichen Entnahmeraten basieren jeweils auf einem optimal diversifizierten ETF-Portfolio aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen. Die Analyse zeigt, dass Sie bei Ablauf einer Lebensversicherung in den meisten Fällen das Kapital wählen sollten, wenn Sie sich fragen, ob Sie lieber Kapital oder Rente wählen sollten. 

 

 

Tabelle 8: Jährliche Entnahmeraten zum Sicherheitsniveau 95%

Lesebeispiel: Ein heute 65-Jähriger kann aus einem breit diversifizierten ETF-Vermögen von 100.000 Euro jährlich 6.600 Euro entnehmen, damit sein Vermögen in 95 von 100 Fällen lebenslang ausreicht. Das entspricht zur Vergleichbarkeit mit Rentenversicherungen einem monatlichen Rentenfaktor von 55.

 

Die laufende Bewirtschaftung eines ETF-Portfolios mit Entnahmen, Zuzahlungen, und Rebalancing

Nach dem Aufsetzen des ETF-Portfolios in einem Bankdepot sollte es danach auch regelmäßig bewirtschaftet werden. Falls keine Kapitalentnahmen oder -einlagen während der Entsparphase getätigt werden, reduziert sich die Bewirtschaftung auf ein effizientes Rebalancing der einzelnen ETFs im Portfolio. Durch verschiedene Kursentwicklungen der Anlageklassen im Zeitverlauf sollte dabei die optimale Aufteilung nach und nach wieder durch Käufe und Verkäufe in den einzelnen Positionen wiederhergestellt werden. Kapitalentnahmen und -einlagen können im besten Fall direkt ins Rebalancing mit eingebunden werden, so dass keine zusätzlichen Transaktionskosten dafür entstehen.

 

Ein unabhängiger Finanz-Experte kann Ihnen bei der selbstständigen Bewirtschaftung eines ETF-Portfolios helfen und sagen, wobei Sie beim ETF auswählen achten sollten. Achten Sie dabei auf die Zulassung als gesetzlich zugelassener Honorar-Finanzanlagenberater (gem. 34h GewO). Das Aktuariat Dr. Schaarschmidt bietet im Rahmen der Altersvorsorgeberatung das Aufsetzen eines ETF-Portfolios mit Entnahmeplan, die Bestimmung der individuellen Entnahmerate, und Unterstützung bei der laufenden Bewirtschaftung an.

Sollte für Sie die Sofortrente die optimale Lösung sein, suchen wir für Sie als einer von rund 300 unabhängigen Versicherungsberatern bundesweit (gem. 34d Abs. 2 GewO) die passende Police.

 

Dr. Steffen Schaarschmidt
Honorarberater und eingetragener Versicherungsberater

Zurück zur Newsübersicht